Innenministerin reagiert auf Kriminalstatistik:
Kommen bald höhere Strafen für Einbrecher?
Mikl-Leitner will
Mindeststrafe für Einbrüche ab 2015 verdoppeln.
proNACHBAR: "Ein Tropfen
auf dem heißen Stein", weitere Maßnahmen notwendig.
Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner (ÖVP) ließ am Wochenende aufhorchen: In mehreren Zeitungen war zu
lesen, dass Mikl-Leitner härtere Strafen für Einbrecher fordert. Sie wolle die
Mindeststrafe von sechs Monaten auf ein Jahr erhöhen - und somit verdoppeln.
Sie habe dazu bereits Gespräche mit Justizminister Wolfgang Brandstetter
geführt, im Herbst solle ein Vorschlag ausgearbeitet sein, der 2015 umgesetzt
werden könne, war in den Medien zu lesen.
Die Innenministerin hat zuvor
offenbar einen genaueren Blick auf die vor kurzem präsentierte
Kriminalstatistik 2013 geworfen. Zwar ist die Kriminalität in allen
Bundesländern bis auf Wien im Jahresvergleich zu 2012 leicht zurückgegangen,
Einbrüche in Wohnhäuser und Wohnungen haben allerdings zugenommen. In
Österreich werden nach wie vor täglich knapp 45 Einbrüche in Wohnhäuser und
Wohnungen verübt.
proNACHBAR begrüßt diesen Vorstoß
von Mikl-Leitner ausdrücklich. Dennoch weisen wir darauf hin, dass es noch
weiterer flankierender Maßnahmen bedarf, um die Einbruchskriminalität in Österreich
nachhaltig zu senken. "Die Verdoppelung der Mindeststrafe kann nur ein
Tropfen auf dem heißen Stein sein", erklärt dazu proNACHBAR-Gründer Karl
Brunnbauer. Neben härteren Strafen für Einbrecher müsse Mikl-Leitner endlich
auch dafür sorgen, dass die Bevölkerung über die wahren Ausmaße der
Einbruchskriminalität informiert werde. "Hier müssen die Fakten auf den
Tisch, die Polizei muss die Bürger besser und ausführlicher über die wahren
Einbruchszahlen aufklären", fordert Brunnbauer.
proNACHBAR wird sich in den
nächsten Monaten mit anderen Nachbarschaftsvereinen aus Europa vernetzen, um
gemeinsam stärker gegen die internationale Einbruchskriminalität auftreten und
seine Mitglieder rascher vor internationalen Trends in der Szene warnen zu
können.
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